Zentralschweizerische Gesellschaft für Familienforschung
Referat von Josef Muheim
Samstag, 23. November 2024, 14.00 Uhr
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, Hörsaal 8
Eine kleine in Maschinenschrift verfasste Familienchronik hat bei mir kurz nach der Schulentlassung 1956 das Interesse für Genealogie geweckt. Bald genügten mir Namen und Jahrzahlen nicht mehr. Die Leute haben ja gelebt, aber wo und wie? Damit sprang der Funke über zur Landschaft, zu Häusern und Gütern, und damit zur Lokalgeschichte. Weitere Fragen stellten sich zu den Lebensbedingungen der Vorfahren. Mit der Suche nach Belegen aus dem ehemaligen Alltag, eingebettet in das wirtschaftliche und politische Umfeld, stösst man in den Bereich der Volkskunde vor. Und um die nur noch schwer verständliche Sprache der Vorfahren zu verstehen, muss man lernen, sich der Methoden und Instrumente der historischen Sprachwissenschaft zu bedienen.
Das Suchen in allen Arten von Quellen in Archiven von Kanton, Gemeinden, Korporationen, Pfarreien sowie bei Privaten ist immer ein spannendes Abenteuer. Dank unerwarteten Funden - neben einzelnen Misserfolgen - kommt man zu Resultaten, die uns immer wieder in Erstaunen versetzt.
Schliesslich stehen uns verschiedene Möglichkeiten offen, die Ergebnisse in Form von Stammbäumen oder Ahnentafeln darzustellen. Ferner die zahlreichen Sichtwinkel von Hintergrundwissen und Statistiken aller Art. Hier beginnt erst recht die «Fröhliche Wissenschaft», wovon ich Ihnen im Vortrag einige Beispiele aus meiner 68jährigen Tätigkeit aufzeigen will.
Wenn der Doyen unserer Gesellschaft spricht, dann lohnt es sich ganz besonders hinzuhören und den Termin frühzeitig in die Agenda einzutragen. (Gerhard W. Matter)
Die Mitglieder der ZGF werden ermuntert, auch Verwandte sowie Freundinnen und Freunde an die Veranstaltung mitzunehmen. Gäste sind herzlich willkommen im Vortragslokal in der Universität Luzern.
Sind Sie an Ihrer Familiengeschichte interessiert und möchten einmal mit einer eigenen Familienforschung beginnen?
In diesem Kurs lernen Sie das Vorgehen und die Hilfsmittel dazu kennen: Wo beginne ich, wie behalte ich den Überblick? Was finde ich im Internet, in Kirchenbüchern, in Zivilstandsregistern oder im Staatsarchiv Luzern?
Der Kurs richtet sich an Einsteigerinnen und Einsteiger und beschäftigt sich in erster Linie mit der Situation im Kanton Luzern. Er beinhaltet keine Einführung in das Lesen alter Schriften.
Dauer | 3 Lektionen zu 2 Stunden |
Daten | 26.10.2024, 9.11.2024, 23.11.2024 jeweils Samstagvormittag 9-11 Uhr |
Ort | Staatsarchiv Luzern, Schützenstr. 9, Luzern, Konferenzraum |
Leiter | Markus Lischer, Staatsarchiv Luzern / Zentralschweizerische Gesellschaft für Familienforschung |
Kosten | CHF 140.- (inkl. Unterlagen) |
Anmeldung bei | Tel. 041 228 53 64 |
Der Kurs ist ausgebucht wird durchgeführt ab 6 Teilnehmenden, maximal 12 Teilnehmende.
Referat von Nathalie Henseler
Samstag, 26. Oktober 2024, 14.00 Uhr
Universität Luzern, Frohburgstrasse 3, Hörsaal 8
Namenforschung gleicht einer Zeitreise – sie nimmt uns mit in die Vergangenheit, erzählt uns Geschichten über Orte, Bräuche und Gegebenheiten. Auch Familiennamen erzählen Geschichten, sie gehören aber im voralpin-ländlichen Raum zu den bisher nicht tiefergehend erforschten Namenarten. Bis jetzt wurden die Familiennamen anhand von Namennestern im Telefonbuch oder den Einträgen im Familiennamenbuch der Schweiz erforscht.
Mit ihrer exemplarischen Untersuchung zu den Schwyzer Landleutegeschlechtern geht die Referentin neue Wege: Sie gräbt mit Hilfe des sozial- und wirtschaftshistorischen Kontextes nach tieferliegenden Namengeschichten, die eine ganzheitliche linguistische Deutung von Familiennamen möglich machen. Mit dieser Arbeit deutet sie die 290 Familiennamen von 32 Schwyzer Geschlechter-Korporationen, die seit Jahrhunderten im heutigen Stand Schwyz ansässig sind.
Die Wurzeln der Schwyzer Geschlechter-Korporationen und -Genossamen reichen bis ins Hochmittelalter zurück. Sie spielen in der Phase der Ablösung von Schwyz aus dem habsburgischen Herrschaftsgebiet eine entscheidende Rolle. Mit den in den Familiennamen enthaltenen Ortsnamenteilen – sogenannten Toponymen – können auch Migrations- und Expansionsbewegungen der Schwyzer vor 1450 nachgezeichnet werden, was Überraschendes zutage bringt!
Die Referentin freut sich auf Ihre Fragen und steht für eine Diskussion bereit.
Die Mitglieder der ZGF werden ermuntert, auch Verwandte sowie Freundinnen und Freunde an die Veranstaltung mitzunehmen. Gäste sind herzlich willkommen im Vortragslokal in der Universität Luzern.